Im Jahr 2024 gibt es einige wesentliche Punkte im Arbeitsrecht, die jeder Arbeitnehmer kennen sollte. Ob Kündigung, Urlaubsanspruch oder die Regelung von Überstunden – das deutsche Arbeitsrecht regelt all dies und gibt Arbeitnehmern Rechte und Schutzinstrumente an die Hand. Dieser Überblick zeigt die wichtigsten Regeln und stellt die maßgeblichen Paragrafen verständlich dar.
Die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses ist oft ein sensibles Thema und muss bestimmten rechtlichen Vorgaben entsprechen, damit sie wirksam ist.
Kündigungsschutz: Das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) greift in Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern und schützt Arbeitnehmer vor unberechtigter Kündigung. Eine Kündigung ist dann nur wirksam, wenn sie sozial gerechtfertigt ist – das heißt, dass es entweder verhaltensbedingte, personenbedingte oder betriebsbedingte Gründe geben muss.
Rechtsgrundlage: § 622 BGB für Kündigungsfristen und § 623 BGB für die Schriftform. Das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) regelt den allgemeinen Kündigungsschutz, siehe BGB § 622 und BGB § 623.
Der gesetzliche Mindesturlaubsanspruch in Deutschland beträgt 24 Werktage pro Jahr bei einer 6-Tage-Woche (entspricht 20 Tagen bei einer 5-Tage-Woche).
Urlaubsabgeltung: Wenn das Arbeitsverhältnis endet und der Urlaub nicht genommen wurde, haben Arbeitnehmer Anspruch auf Auszahlung der verbleibenden Urlaubstage.
Rechtsgrundlage: Bundesurlaubsgesetz (BUrlG), § 3 für den Mindesturlaub und § 7 Abs. 3 für die Regelungen zur Übertragung. Siehe BUrlG § 3 und BUrlG § 7.
Überstunden entstehen, wenn Arbeitnehmer mehr arbeiten, als vertraglich vereinbart ist. Die Regeln zur Überstundenvergütung und zum Ausgleich sind oft nicht klar und führen zu Konflikten.
Nachweis von Überstunden: Arbeitnehmer müssen ihre Überstunden dokumentieren und können verlangen, dass der Arbeitgeber diese anerkennt. Ein aktuelles Urteil des Bundesarbeitsgerichts (2022) fordert zudem, dass Arbeitgeber ein System zur Arbeitszeiterfassung einführen müssen, um die Einhaltung der Arbeitszeiten zu überwachen.
Rechtsgrundlage: BGB, § 612 zur Vergütung von Mehrarbeit. Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) regelt außerdem die Höchstarbeitszeiten und Pausenregelungen. Siehe BGB § 612 und das Arbeitszeitgesetz.
Bei Krankheit haben Arbeitnehmer in Deutschland Anspruch auf Lohnfortzahlung für bis zu sechs Wochen. Wichtig ist, dass die Krankmeldung rechtzeitig erfolgt:
Lohnfortzahlung: Der Arbeitgeber zahlt das Gehalt für bis zu sechs Wochen weiter. Danach übernimmt die Krankenkasse in der Regel das Krankengeld.
Rechtsgrundlage: Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG), § 3 für die Lohnfortzahlung und § 5 für die Meldepflicht. Siehe EFZG § 3 und EFZG § 5.
Elternzeit ermöglicht es Müttern und Vätern, nach der Geburt eines Kindes bis zu drei Jahre zuhause zu bleiben und dabei ihren Arbeitsplatz zu behalten. Sie müssen diese jedoch rechtzeitig anmelden.
Teilzeitanspruch während der Elternzeit: Während der Elternzeit haben Eltern unter bestimmten Bedingungen einen Anspruch auf Teilzeitarbeit (15 bis 30 Stunden pro Woche).
Rechtsgrundlage: Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG), § 15 für die Anmeldung und § 16 für den Teilzeitanspruch. Siehe BEEG § 15 und BEEG § 16.
Betriebsbedingte Kündigungen können ausgesprochen werden, wenn dringende betriebliche Gründe dies erfordern, etwa bei Unternehmensschließungen oder -verkleinerungen.
Abfindungsangebot: Bei betriebsbedingten Kündigungen können Arbeitnehmer eine Abfindung erhalten, wenn sie auf eine Kündigungsschutzklage verzichten. Die Höhe beträgt häufig ein halbes Monatsgehalt pro Beschäftigungsjahr, wobei dies stark variieren kann.
Rechtsgrundlage: KSchG, § 1 Abs. 2 für betriebsbedingte Kündigungen. Siehe KSchG § 1.
2024 bringt im Arbeitsrecht keine großen Veränderungen mit sich, aber die wesentlichen Regeln bleiben relevant. Ob Kündigung, Urlaubsanspruch oder Überstunden – die gesetzlichen Regelungen bieten viele Schutzmechanismen und Rechte für Arbeitnehmer. Wer sich gut informiert, kann seine Rechte gezielt einfordern und Missverständnisse oder Benachteiligungen vermeiden.